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Vortrag:
Motivation und Regulation des Bewegungs-vorhabens |
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Teil 5 |
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Die Auslegung über die Weise des Zuwendens in zentrischer Positionalität. |
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Aus derselben Analyse beschreibe ich, wie aus eine stehende Haltung das Bewegen beginnt, ohne dass dabei gegangen wird. Bemerkungen vorab: - das Individuum steht und ist rechtshändig und rechtsbeinig - das rechte Bein nenne ich das manipulative Bein und wird auch als absetzendes Bein angedeutet - das linke Bein ist das unterstützende Bein - den rechten Arm nenne ich den manipulative Arm Das Zuwenden Die Muskulatur der zervikalen Wirbelsäule bringt, streckt und hält den Kopf so in Position, dass dadurch die Sinnesorgane optimal funktionieren können. Die Bezogenheit auf eine Situation kommt im Körper zum Ausdruck auf der Basis, dass die spezifischen Sinnesorgane des Kopfes die Information zusammenbringen für ganz oder gar nicht Zuwenden des Körpers. Der Orientierungsreflex streckt und lateralisiert die niedere zervikale Wirbelsäule zum Bein, das die Absetzbewegung realisieren wird. Die hohe zervikale Wirbelsäule rotiert dabei in Richtung des Objektes. Das Bewegen, Strecken und Halten der zervikalen Wirbelsäule wird durch die Muskulatur der angrenzenden Körperteile mitrealisiert. Für das Bewegen, Strecken und Halten der zervikalen Wirbelsäule sind die Angriffspunkte auf die angrenzenden Körperteile notwendig. Diese angrenzenden Körperteile nenne ich die regulierenden Körperteile. Bei aufgerufener Aufmerksamkeit entsteht der Orientierungsreflex, die gesamte Muskulatur untergeht einer Muskulaturspannungserhöhung, wodurch andere Aktivitäten gestoppt werden. Der Orientierungsreflex trägt Sorge dafür, dass die niedere zervikale Wirbelsäule sich streckt und lateralisiert in die Richtung des absetzenden Beines. Das Knie des absetzenden Beines wird gestreckt durch die Anspannung der ventralen Oberschenkelmuskulatur und durch das Anspannen des Musculus Tibialis Anterior. Wenn im Stand die ventralen Oberschenkelmuskeln eines Beines angespannt werden, dann wird das Becken an dieser Seite durch die Hamstrings auf das Oberbein positioniert, wodurch die Glutealmuskulatur an der Seite einen aufgezogenen Stand erreicht. Der Druck auf der Stützfläche unter der Ferse nimmt hierdurch zu. Jede Veränderung des Standes des Beckens verändert den Stand des Rumpfes und der Beine. Es sind vor allem die Hamstrings, die die Haltung des Rumpfes durch die Kontrollierung des Standes des Beckens im Bezug auf den Beinen gewährleisten. Der Rumpf kann an einer Seite mehr festgehalten werden als an der anderen Seite. Die Hamstrings ziehen dann an der Seite das Becken auf das unterstützende Bein etwas nach hinten, wodurch das Becken mehr Festigkeit an der Haltung des Rumpfes bietet. Aus dem Orientierungsreflex entwickelt sich die Orientierungsreaktion. Die niedere zervikale Wirbelsäule streckt und lateralisiert sich jetzt in Richtung des unterstützenden Beines und die hohe zervikale Wirbelsäule rotiert zum Objekt an der Seite des unterstützenden Beines. Es kann auch mehr Streckung und Lateralisierung der niederen zervikalen Wirbelsäule in Richtung des absetzenden Beines entstehen, wobei die hohe zervikale Wirbelsäule in Richtung des Objekts an der Seite des absetzenden Beines rotiert. Der Platz des Objektes bestimmt die Bewegungsrichtung der niederen und hohen zervikalen Wirbelsäule. Zuerst bespreche ich die Bewegung der niederen zervikalen Wirbelsäule, die sich in Richtung des unterstützenden Beines streckt und lateralisiert und wobei die hohe zervikale Wirbelsäule zum Objekt rotiert an der Seite des unterstützenden Beines. Via die Ansammlung ( die Taxation ) der Information der sich orientierenden Körperteile wird der Körper motiviert und reguliert. Die Taxation der Situation kommt zum Ausdruck in der veränderten Muskelspannungsregulation der regulierenden Körperteile. Wenn die Situation durch die Person als sicher und/oder als wichtig taxiert wird, dann nimmt die erhöhte allgemeine Muskelspannung des Körpers ab und die Muskelspannung der regulierenden Körperteile stellt sich auf das Regulieren der Bewegung der orientierenden Körperteile in dieser Situation ein, auch die Muskelspannung des absetzenden Beines, wonach der Kopf lateralisiert steht, stellt sich auf die Situation ein. Durch die Bezogenheit auf das Objekt, wobei mit den Händen gehandelt werden muss, nimmt der Tonus der plantairen Fußmuskeln, der Wadenmuskeln und den Muskeln des ganzen Oberbeines, des absetzenden Beines zu. Durch diese Vortonisitation des absetzenden Beines nehmen die Standfestigkeit und der Druck auf der Stützfläche unter dem Vorfuß zu. Hierdurch entsteht eine Stützfläche unter dem Vorfuß des absetzenden Beines um abzusetzen. Hierbei ist das Becken an der Seite etwas nach hinten gekippt und der Rumpf hat sich an der Seite gestreckt und ist etwas nach hinten gedreht. Die Zuwendung wird dadurch realisiert, dass die niedere zervikale und die hohe thoracale Wirbelsäule sich via einer streckenden Lateralisationsbewegung in Richtung des unterstützenden Beines richtet, wobei diese Bewegung präzisiert wird durch eine Rotationsbewegung der hohen zervikalen Wirbelsäule in Richtung des Objekts. Die ventrale und dorsale Oberschenkelmuskulatur des absetzenden Beines muss adäquat tonisiert werden und schon auf derartiger Weise dass sich das Knie des absetzenden Beines etwas beugt, sodass der Druck auf der Stützfläche unter dem Vorfuß zunehmen kann durch das Anspannen der Wadenmuskeln. Jetzt geht das Becken, mit etwas Vorüberkippen, an die Seite des absetzenden Beines nach vorne. Die Tatkräftigkeit des absetzenden Beines muss höher werden als die des anderen Beines. Die Wadenmuskeln spannen jetzt so an, dass eine Beckenbewegung in der transversalen Fläche entsteht an der Seite des absetzenden Beines vorwärts und Hinterwerts auf das unterstützende Bein. An der Seite des absetzenden Beines positionieren die dorsalen und medialen Teile des Musculus Glutealis Medius und Minimus und die ventralen Oberschenkelmuskeln das Becken auf das unterstützende Bein. Die Translationsbewegung des Beckens nimmt in seiner Bewegung der Rumpf mit. Die Standfestigkeit des unterstützenden Beines muss zunehmen. Der Musculus Tibialis Anterior spannt sich an, wodurch der Körperdruck der Stützfläche unter der hinteren Seite des unterstützenden Fußes zu liegen kommt. Um das Knie zu strecken spannt sich die Oberschenkelmuskulatur des unterstützenden Beines an. Die ventralen und lateralen Teile des Glutealis Medius und Minimus ziehen das Becken auf das unterstützende Bein weiter nach hinten. Durch das Anspannen der ventralen Oberschenkelmuskulatur kontrollieren die Hamstrings jetzt den Stand des Beckens an der Seite des Unterstützenden mehr als an der anderen Seite. Die Hamstrings ziehen das Becken etwas hinten über. Die Glutealmuskulatur wird jetzt an der unterstützenden Seite aufgezogen. Durch die Zunahme des Tonus der Muskulatur des unterstützenden Beines hat die Standfestigkeit des Beines zugenommen. Der allgemeine Körperschwerpunkt wird, für das Handhaben des Körpergleichgewichts, über den Hüftkopf des unterstützenden Beines so versetzt, dass das Handeln mit dem manipulative Arm und der manipulative Hand optimal wird. Die Absetzbewegung realisiert, dass der Tonus der Rückenmuskulatur erhöht wird an der Seite der Absetzbewegung, wodurch die Wirbelsäule an dieser Seite etwas gestreckt Hinterwerts gehalten wird. Die Beckenbewegung wird durchgehend eingestellt via der Absetzbewegung des absetzenden Fußes und durch den Auffange der adäquaten Unterstützung durch das unterstützende Bein. Die Wirbelsäule lässt sich hierdurch über das Becken adäquat einstellen, wodurch die Sinnesorgane des Kopfes, der Arme und der Hände optimal funktionieren können. Die Ligamente, die das Becken und die niedere lumbale Wirbelsäule miteinander verbinden, ziehen die niederen lumbalen Wirbel mit beim Positionieren des Beckens nach hinten auf das unterstützende Bein. Durch das Anspannen des M. Lattisimus Dorsus an der unterstützenden Seite wird der Oberarm an dieser Seite etwas zurückgezogen. Hierdurch bekommt der manipulative Arm Stabilität, dadurch werden die lumbalen und die niederen thoracalen Wirbel vom M. Lattisimus Dorsus der anderen Seite festgehalten. Die Wirbel werden hierdurch nicht durch den manipulativen Arm beim Handeln weggezogen. Das absetzende Bein bleibt Sorge tragend, dass das Körpergleichgewicht gehandhabt wird dadurch, dass das Becken an der Seite über halb der Stützfläche des unterstützenden Beines positioniert wird. Durch das weitere Zuwenden des manipulative Arms und der manipulative Hand wird der Rumpf in der Bewegung mitgenommen zum Objekt. Der Rumpf bewegt hierdurch in Richtung des unterstützenden Beines. Das adäquate Umgehen mit dem Objekt wird durch ein Zusammenspiel des manipulative Arms und der manipulative Hand und der Absetzbewegung des Fußes des absetzenden Beines reguliert. Hierdurch ist der ganze Körper auf das Objekt bezogen. An der Seite des absetzenden Beines wird der Schultergürtel aufgezogen, hierdurch entsteht eine verminderte zervikale Rotation zur Seite des aufgezogenen Schultergürtels. Das Zurückwenden Das Zurückwenden für das positionieren des Objektes vor dem Körper geschieht dadurch, dass die niedere zervikale und die hohe thoracale Wirbelsäule sich strecken und lateralisieren in Richtung des absetzenden Beines. Die schrägen Bauchmuskeln ziehen jetzt den Rumpf und das Becken in Richtung des absetzenden Beines. Das Zurückwenden wird in der Regel nicht realisiert durch eine Absetzbewegung des unterstützenden Fußes. Das Knie des unterstützenden Beines muss sich dabei ein wenig beugen. Durch das Anspannen des M. Latissimus Dorsus an der Seite des absetzenden Beines werden die Hand, der Arm und der Rumpf zurückgezogen. Durch das Versetzen des Rumpfes und des Beckens in Richtung des absetzenden Beines wird das absetzende Bein jetzt auch das unterstützende Bein. Der Druck auf die Stützfläche unter dem Fuß des absetzenden Beines wird erhöht durch das Anspannen der plantairen Fußmuskeln und das Anspannen des Musculus Tibialis Anterior. Die Stütze kommt auf der Stützfläche unter der Hinterseite des absetzenden Fußes zu liegen. Das Strecken des Knies fördert, dass der Rumpf an der Seite des absetzenden Beines nach hinten gestreckt wird. Das Objekt kann hierdurch gerade vor dem Rumpf manipuliert werden. Ein Bein stellt sich mit der Zeit auf das Handhaben des allgemeinen Körperschwerpunkts über der Stützfläche ein, wodurch das absetzende Bein ( das manipulative Bein ) den allgemeinen Körperschwerpunkt nicht immer über die Stützfläche bringen muss, während des Handelns via der absetzenden Bewegung mit dem Fuß. Mit der Zeit verliert das absetzende Bein einen Teil des standfesten Verhaltens und kommt dadurch in einem Exorotationsstand zum Stehen. Auch fällt auf, dass der Muskeltonus des unterstützenden Beines höher wird als der des absetzenden Beines. Wir sehen, dass der Muskeltonus an der Seite des Körpers des absetzenden Beines bei jeder Bewegung fluktuiert, während wir an der anderen Seite des Körpers einen mehr haltenden Muskeltonus sehen. |
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