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Vortrag:
Motivation und Regulation des Bewegungs-vorhabens |
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Teil 2 |
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Wie entsteht die Motivation des Bewegens? Wie wird der Kommunikationstrieb genährt beziehungsweise wie werden wir motiviert, um zum Handeln zu kommen? Das will ich dadurch verdeutlichen, dass ich meine Wahrnehmung des Handelns meiner Enkelin beschreibe. Das Wahrnehmen meiner Enkelin mit ihrer Großmutter im Alter von 1 Jahr und 6 Monaten, 1 Jahr und 11 Monaten und 2 Jahre und 2 Monaten. Ich beschreibe häufig vorkommende Situationen. 1 Jahr und 6 Monate Um Oma einen Auftrag ausführen zu lassen, fasst Meike einen Gegenstand an, nachdem sie gesehen hat, wie Oma diesen Gegenstand benutzt. Um Oma in die Küche mitzunehmen, nimmt Meike Omas Hand. In der Küche klopft Meike an die Tür, die Oma öffnen soll Beim Öffnen der Türe lacht Meike. Sie weist auf ihre blaue Trommel und als sie einen Keks bekam, rief sie fröhlich "ja". Im Zimmer lief sie zu Omas Stuhl und klopfte auf die Sitzfläche, hier sollte Oma Platz nehmen. Als Oma saß, klopfte sie auf ihre Beine, sie wollte auf dem Schoß sitzen. Kaum saß sie, wollte sie runter, wonach sie zu einer Schranktür lief und an die Tür klopfte, hinter der ihre Bücher lagen. Oma nahm ein Buch, welches sie aber zurückdrückte, sie wollte ein anderes Buch, als Oma ein anderes Buch nahm, rief sie "ja" und lachte. Wieder auf dem Schoß schlug sie die Seiten um und wies auf die von Oma benannte Kuh, Pferd, Frosch, etc., etc. und lachte dabei. Als Oma zur Türe herausging, um auf die Toilette zu gehen, stand Meike hinter der Zimmertür zu klopfen und zu jammern. Bei Omas Rückkunft nahm sie fest Omas Hand und das Jammern hörte auf. 1Jahr und 11 Monate Meike benennt den Gegenstand, weist auf den Gegenstand und geht hin: Meike Käse, Meike Puppen, Meike Kaninchen, Meike Essen, Meike Birne, Meike Schlafen, Meike Knetmasse, Meike Malen, etc., etc. Beim Spazierengehen mit Oma begegnen sie der Mutter von Meike, Meike zeigt auf ihre Mutter und sagt: " Meikes Mutter" und klettert aus dem Kinderwagen. Zu Hause angekommen, läuft sie zum Tisch und deutet auf einen großen Teller und sagt: "Das ist ein großer Teller.", danach zeigt sie auf einen kleinen Teller und sagte: "Das ist ein kleiner Teller." Oma sagte: "Was bist du klug." Meike sieht einen Vogel im Garten, sie läuft zum Fenster, zeigt auf den Vogel und sagt: "Vogel". Als Oma das Zimmer verließ, stellte sich Meike hinter die Tür und rief: " Oma, Oma". Beim Durchblättern eines Buches fragt Oma: "Siehst du noch eine Kuh oder ein Pferd, etc.", Meike weist die extra gefundenen Tiere immer mit einem Freudenschrei an. Als Oma sie fragt, ob sie noch mehr Teller im Zimmer sehen würde, schaut Meike sich um und läuft zur Wand, wo ein Teller hängt und sie weist auf ihn und sagt: "Großer Teller". Als Meike im Kinderwagen zu den Kaninchen fährt, deutet Meike auf die Straße, die eingeschlagen werden muss, um zu den Kaninchen zu kommen, sie lacht und sagt: "Meike Kaninchen". 2Jahre und 2 Monate Meike tun, nicht Oma tun, nicht Opa tun, Meike tun! Wenn Meike es nicht weiß oder es nicht kann, dann darf Oma es tun, aber Opa nicht. Wonach Meike es tun muss und Oma es danach nicht mehr tun darf. 2 Jahre und 6 Monate Meike will helfen und Oma muss mitmachen. Meike will mithelfen die Tischdecke auszubreiten. Meike will mithelfen den Hochstuhl anzupassen für ihren jüngeren Bruder Bram. Oma muss vormachen wie eine Garage aus Blöcken gebaut wird, Meike baut mit. Oma sagt: "Meike muss jetzt aber selber eine Garage bauen". Meike baut die Mauern der Garage, wobei sie zu sich selber sagt was sie gerade tut und was sie tun muss. Meike weiß was sie nicht kann, Opa muss Winnie Puh in den DVD-Spieler stecken und Oma muss Limonade einschenken. Meike steckt den Schlüssel in die Tür, Opa muss ihn umdrehen. Meike will auch ein Taschentuch und sagt: " Rotz"´, und nimmt ihr Taschentuch. Nachdem Meike auf ihrem Fahrrad gefahren ist kommt sie rein und sagt: "Meike muss ihr Fahrrad noch in die Garage stellen". Als Oma das Licht in die Toilette anmacht, sagt Meike: "Meike macht das Licht aus und dan wieder an, Meike tun." Dann sagt Meike plötzlich sich selbst: "Meike muss ich tun." Was fällt auf? Es entsteht im jungen Alter allein eine Welt für Meike in Anwesenheit von anderen, anderen mit denen sie eine Verbindung hat. Der Andere lässt Meike sehen, was für Meike die bedeutende Welt ist/wird. Durch die Frage von Oma: "Siehst du noch mehr oder sind nch mehr da" werden die Objekte für sie miteinander verbunden wie z.B. durch in einem Buch auf die Bilder zu zeigen oder die Gegenstände im Zimmer zu erkunden. Am Anfang wiederholt Meike die Handlungen nur in Anwesenheit vom Anderen. Auf die Objekte wird nur gedeutet und werden nur benannt in Anwesenheit von Anderen. Im späteren Alter sagt sie sich selber was sie tun muss. Durch das Nennen ihres Namens und des Namens des Objekts verbindet sie sich selber mit dem Objekt. Im Alter von 2 Jahren und 6 Monaten sagt Meike zu sich selbst: "Meike muss ich tun". Die bewusste exzentrische Positionalität ist Tatsache geworden. |
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