Vortrag

Exzentrische

Positionalität

Teil 4

Inhalt

Einleitung

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Teil 6

Teil 7

Teil 8

7. Zwei wesentliche, verschiedene Formen von exzentrischer Positionalität


(Weder Plessner noch Buytendijk haben diesen Unterschied erklärt.)


(1) Die eine Form ist eine exzentrische Positionalität, die mit einer zentrischen Positionalität im Funktionieren zusammen gehen kann. Dies betrifft jede bewusste Reflexion über die Totalität des Funktionierens.

Zum Beispiel: „Ich bin am radeln.“


Oder: „Ich bin im Begriff zu schreiben.“

Oder: „Dieses Skifahren ist herrlich.“

(2) Die andere Form ist eine exzentrische Position, die eine Negation der zentrischen Positionalität ist. Dabei spricht man von einer exzentrischen Lenkung des funktionierenden Körpers, ähnlich dem eines Werkzeugs. Das ist eine exzentrische Lenkungsposition.


Wir haben nur diese zweite Form der exzentrischen Positionalität im Auge: es geht um eine solche exzentrische Lenkungsposition.


8. Eine exzentrische Lenkungsposition ist oft völlig unbewusst


Bedenke,

dass zentrische und exzentrische Positionalität unterschiedliche Aufmerksamkeitsfunktionen sind, und dass im menschlichen Verhalten unzählbar viele unbewusste Aufmerksamkeitsfunktionen wirksam sind.

Ein Beispiel: Fahrradfahren lernen

Die Tatsache, dass die Arme gelenkt werden, um das Lenkrad zu drehen, gelangt nicht ins Bewusstsein.


9. Eine exzentrische Positionalität entsteht zwangsläufig, sobald die Situation als unsicher eingeschätzt wird

N.B.: Ich sage nicht „unsicher ist“, sondern „als unsicher eingeschätzt“.


Beispiele von Zwangsläufigkeit sind:


- Lernsituationen: die werden noch nicht als sicher angesehen;

- Unerwartete Hindernisse, die einen erschrecken;

- Wenn extreme Forderungen gestellt werden (z.B. etwas aufheben, das extrem schwer ist, das sog. Valsalvamanöver);

- Und das wichtigste Beispiel in diesem Vortrag: Wenn Haltungs- und Bewegungsfunktionen als Schmerzverursacher erfahren werden und also ein Schmerzvermeidungsverhalten entsteht.

Kurz:

Jede exzentrische Positionalität ist eine Überwachungsfunktion aufgrund einer erlebten Unsicherheit.

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