Wir möchten verständlich machen, dass aus einer unnatürlichen mentalen Organisation von Haltung und Bewegung eine unfunktionelle Organisation vieler somatischer Funktionen resultiert. Hierdurch entstehen Teufelskreise in bezug auf:
- Schmerzen
- Schmerzvermeidungsverhalten
- Unfunktionelle Muskelspannungen
- einen unfunktionellen Stand von Bewegungssegmenten
- Gewebeanomalien und autonome Reaktionen darauf
- Gestörte zerebrale Netzwerke
- Humorale Deregulierung
Mittels dieser Teufelskreise werden tatsächlich somatisch bedingte, nociceptive Schmerzen aufrecht erhalten.
Unser Kernbegriff dabei ist:
Eine persistente exzentrische Positionalität in Haltung und Bewegung.
Der Stammvater dieser Ausdrücke ist Helmut Plessner, der mit diesen rein philosophische a priori Begriffe meinte.
Frederik Buytendijk schienen diese Ausdrücke günstig, um damit empirisch nachweisbare Formen des menschlichen Verhaltens beschreiben zu können, was er aber nur fragmentarisch ausgearbeitet hat.
Wir folgen Buytendijk in unseren weiteren empirischen Ausarbeitungen, in kritischem Anschluss an
- Max Scheler (Typisch menschliche Feststellung: mögliche Distanzierung von der Umwelt)
- Victor von Weizsäcker (Gestaltkreis)
- Alfred Prinz Auersperg (Physiogenese: teleologische Struktur der Entstehung einer sinnvollen
physiologischen Regulation
- Maurice Merleau-Ponty („Der Körper begreift. Unser Körper weiß mehr von den Dingen der
Welt als wir)
Unerwartete Unterstützung haben wir dabei in den revolutionären Gehirntheorien des Nobelpreisträgers Gerald M. Edelman gefunden.*)
*)
- 1972: Nobelpreis Physiologische Genesungskunde (in bezug auf das Immunsystem)
- 1987: Neural Darwinism: The theory of Neuronal Group Selection
(Unser Gehirn-ein dynamisches System: Piper München 1993)
- 1988: Topobiology: An introduction to molecular embryology
- 1989: The remembered present: a biological theory of consciousness.
- 1991: Bright Air, Brilliant Fire: On the matter of the mind